Aufnahme in die Bruderschaft – der Weg des Suchenden

Immer mehr Menschen erkennen, dass die gegenwärtige Konsumgesellschaft mit ihrem stressigen Arbeitsalltag und ihren oberflächlichen Freizeitvergnügungen kein befriedigendes Leben ermöglicht. Sie suchen geistigen Austausch unter Gleichgesinnten, sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. So kommen viele in Kontakt zur Freimaurerei. Wir nennen ernsthaft Interessierte „Suchende“. Die Bruderschaft bietet ihren Mitgliedern einen geschlossenen Raum, in dem sie frei und offen diskutieren können. Alles, was in der Loge zur Sprache kommt, bleibt auch in dieser.  Das wichtigste Anliegen des Freimaurers ist seine eigene menschliche und geistige Vervollkommnung.

Wer kann aufgenommen werden?

Traditionell heißt es: „Ein freier Mann von gutem Ruf“.  Die Logenmitglieder sind zwischen 25 und 90 Jahren alt. Weniger als das Alter oder der Beruf ist aber die Bereitschaft, aktiv am Logenleben teilzunehmen. Nur dann ist eine Aufnahme möglich, denn in der Freimaurerei ist keine Konsumhaltung erwünscht. Freimaurerei ist überkonfessionell und überparteilich, es wird weder nach Religionszugehörigkeit noch nach politischer Einstellung gefragt. Allerdings wird vorausgesetzt, dass der Suchende sich zu ethischen, moralischen und demokratischen Grundwerten bekennt. Auch die Annahme eines göttlichen Prinzips (wie auch immer der Einzelne dies bezeichnet) wird erwartet.

Der Weg des Suchenden bis zur Aufnahme

Hat der Suchende mit der Loge Kontakt aufgenommen, wird er zu den öffentlichen Gästeabenden eingeladen, an denen er die Mitglieder der Loge kennenlernt – und umgekehrt die Brüder die Interessenten. So findet man heraus, ob man sich in diesem Kreis wohl fühlt beziehungsweise der Interessent in den Kreis der Brüder passt. Dieses Kennenlern dauert etwa ein Jahr. Dann kann der Suchende einen Aufnahmeantrag stellen. In der Loge wird daraufhin über die Aufnahme abgestimmt. Fällt diese positiv aus, wird dem Suchenden der Termin für das Aufnahmeritual mitgeteilt. Er wird dann von einem Freimaurer-Meister als Bürge begleitet, bis er selbst die Meisterschaft erreicht hat.